Mythen und Wirklichkeit

Obwohl Katzen meine Leidenschaft sind, machte ich lange Zeit einen Bogen um die Rassen Ragdoll.

Der Grund? Die "Schöpferin" der Rasse, (die es erst seit etwa 50 Jahren gibt), Frau Baker, war mir von Herzen unsympathisch.

Vermarktete sie doch ihr Produkt als schmerz-unempfindlich und nannte es zudem auch noch "Lumpenpuppe". 

Eine Katze, die schlaff auf dem Arm hängt und alles mit sich machen lässt - so eine wollte ich sicher nicht.


Doch dann - verliebte ich mich in das Bild einer Prinzessin - ausgerechnet einer Ragdoll - und sie wurde mein (mitsamt ihrer hübschen Schwester).


Und siehe da: Nichts hing da schlaff in meinem Arm. Beide zeigten eine ganz normale kätzische Körperspannung.

Sie waren - und sind - sanfter als Katzen meist sind, unendlich liebenswert und nie grob. Auch in ihrer Halbstarkenzeit hatte ich nie zerkratze Hände. Selbst die Tierärztin bleibt gewöhnlich unverletzt, wenn sie sich nicht allzu schlecht benimmt.


Die Schmerzempfindlichkeit von Ragdolls ist nicht geringer als von Katzen anderen Rassen, auch wenn sie tapferer sind. (Das ist längst wissenschaftlich überprüft.) Als Spielzeug zum Quälen für Klein-Kevin sind sie also nicht zu haben.

Herumgetragen werden meine auch nicht überdurchschnittlich gern. Nur eine sitzt leidenschaftlich gern auf dem Schoß, eine hält gern ein Schläfchen auf mir, wenn ich liege. Die dritte will beim Schmusen immer auf eigenen Füßen stehen.


Kurzum: Sie sind Katzen, noch nicht verbogen oder überzüchtet, und jede ist eine Persönlichkeit, die respektiert werden will.


Ragdolls machen süchtig. Wer eine hat, will mehr haben. Und das ist auch gut so, denn Ragdolls sind sehr gesellige Katzen und sollten auf keinen Fall ohne kätzische Gesellschaft leben müssen.